Themenübersicht
Meedala, also kleine Moden, sagt der Schwabe zu den mehr oder weniger liebenswürdigen Eigenheiten und Eigenarten seiner Mitmenschen.
Treffer: 27 von 27 Einträgen |
12345›»![]() |
Ällas uffheba - des duads no!
Außer Autos und Menschen hat hierzulande fast alles den 'gelben Punkt' und darf ohne schlechtes Gewissen entsorgt werden - nicht jedoch im Schwabenland.
Man kann sich von nichts trennen, weil 'des dud's no', also ist noch bestens in Schuss! Egal, ob man die Tischdecke schon dreißig Jahre aufgelegt hat oder ob den Hosengürtel schon der Opa trug: 'Des dud’s no'.
Mein Vater hatte im Keller bestimmt zehn Brieftaschen und Geldbeutel 'im Vorrat', die ihm mitleidige Verwandte und Freunde geschenkt hatten, weil sein derzeitiger Geldbeutel so aussieht, als wäre der schon auf den Römischen Feldzügen im Einsatz gewesen, aber 'der dud’s no'.
Ein Gürtel, der aus Altersschwäche reißt, wird nicht entsorgt, sondern unter großem Aufwand 'bäbbd' (also mit viel Tesafilm zusammengeklebt) und stolz weitergetragen, weil 'der dud's no'.
Wenn meine Mutter harte Eier gekocht hatte und diese nicht innerhalb einer Woche gegessen wurden, schrieb sie mit Filzschreiber 'Gift' drauf. Das war das Signal für meinen Vater diese Eier zu essen, weil 'dia deands scho no'.
Wurde ihm dann schlecht, kein Problem: Es gab ja noch die guten Aspirin in Nachkriegsqualität, 'dia deands ällamol no!'.
© 2025 schwaebisch-schwaetza.de | Peter-Michael Mangold